Ich erinnere mich noch genau an einen besonderen Moment als Trainer.
Ein ehemaliger Jugendspieler stand plötzlich vor mir – mittlerweile selbst als Trainer aktiv. Wir hatten uns Jahre nicht gesehen. Doch das Strahlen in seinen Augen zeigte mir, dass unsere gemeinsame Zeit auf dem Sand Spuren hinterlassen hatte. Solche Begegnungen sind es, die das Training mit Kindern und Jugendlichen zu einer Herzensangelegenheit machen.
Beachvolleyball ist ein Sport, der mit viel Leidenschaft, Teamgeist und spielerischer Bewegung verbunden ist. Doch wie gestaltet man ein effektives Training für Kinder und Jugendliche? Welche Besonderheiten muss man beachten? Und wie sorgt man dafür, dass sowohl Spaß als auch sportliche Entwicklung im Vordergrund stehen?
In diesem Beitrag erfährst du alles, was du als Coach oder engagierter Elternteil über das Beachvolleyball-Training mit Kindern und Jugendlichen wissen musst.
Warum Kinder- und Jugendtraining eine Herzensangelegenheit ist
Nach vielen Jahren als Trainer und Lehrer kann ich sagen: Das Training mit jungen Athletinnen und Athleten ist etwas ganz Besonderes. Es gibt kaum ein größeres Erfolgserlebnis, als ehemalige Jugendspielerinnen und Spieler später wiederzutreffen und zu sehen, was aus ihnen geworden ist – sei es im Sport oder auch im Leben.
Das Training mit Kindern und Jugendlichen sorgt für nachhaltiges „Trainerglück“. Die Entwicklung der jungen Spielerinnen und Spieler zu begleiten, ihnen Werte wie Fairness, Teamgeist und Durchhaltevermögen zu vermitteln, ist eine unglaublich bereichernde Aufgabe. Besonders spannend wird es, wenn aus ehemaligen Schülerinnen und Schülern selbst Coaches, Lehrerinnen oder gar Profis werden.
Besonderheiten im Training mit Kindern und Jugendlichen
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
Ein Fehler, den viele Trainerinnen und Trainer machen: Kinder einfach wie Erwachsene zu trainieren – nur mit halbierten Belastungen. Doch das funktioniert nicht. Kinder und Jugendliche befinden sich in einem ständigen Entwicklungsprozess, sowohl körperlich als auch psychologisch. Ihr Training muss altersgerecht gestaltet sein.
Instabilität: Kinder sind nicht durchgehend physisch oder psychisch stabil. Besonders in der Pubertät erleben sie große Veränderungen, die sich auch auf ihr Training auswirken.
Wachstum: Plötzliche Wachstumsschübe von bis zu 20 cm pro Jahr verändern Hebelverhältnisse und motorische Fähigkeiten. Eine Technik, die gestern noch perfekt war, kann heute komplett anders aussehen.
Belastungssteuerung: Kinder und Jugendliche haben eine andere Belastbarkeit als Erwachsene. Überforderung führt oft zu Frust oder sogar zu Verletzungen. Gleichzeitig muss man Unterforderung vermeiden, um Langeweile zu verhindern.
Die Körperproportionen verändern sich ständig. Während Erwachsene ihre Bewegungsabläufe stabilisieren können, müssen Kinder und Jugendliche sich immer wieder an neue Hebelverhältnisse und Schwerpunkte gewöhnen. Daher ist eine kontinuierliche Anpassung der Trainingsinhalte notwendig.
Bewegungsfreude vs. Bewegungsunlust
Kinder bewegen sich grundsätzlich gerne – aber nicht alle. Während die einen unermüdlich toben, haben andere wenig Interesse an Sport. Hier sind einige Extreme aus dem Trainingsalltag.
Kinder mit hohem Bewegungsdrang: Diese Kinder sind kaum zu bremsen. Sie rennen, springen, spielen ohne Unterlass – ideal für Beachvolleyball.
Kinder mit Bewegungsunlust: Besonders bei Jugendlichen gibt es oft Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die lieber zuschauen als mitmachen. Oft helfen hier kreative Trainingsansätze und spielerische Elemente, um sie zu motivieren.
Die Herausforderung für Trainerinnen und Trainer besteht darin, jede dieser Gruppen angemessen zu fördern. Während hochmotivierte Kinder mit Herausforderungen gefordert werden müssen, brauchen zurückhaltendere Kinder behutsame Motivation und Erfolgserlebnisse.
Training für unterschiedliche Altersgruppen
Vorschulkinder (4–6 Jahre): Spielerische Grundlagen
Das Training für Vorschulkinder ist kein klassisches Volleyball-Training. Hier stehen Bewegung, Koordination und vor allem Spaß im Vordergrund. Durch Bewegungsgeschichten wie „Die Insel der Tiere“ oder „Streit am Gartenzaun“ werden Kinder spielerisch an den Ballsport herangeführt.
Sehr kurze Erklärungen (max. 30 Sekunden) sind wichtig. Häufige Wechsel der Aktivitäten halten die Aufmerksamkeit hoch. Schnelligkeits- und Koordinationstraining durch Staffelläufe und Parcours sind ideal. Kein Drill, sondern vor allem Freude an Bewegung steht im Mittelpunkt.
Grundschulkinder (7–11 Jahre): Spielerische Wettkampfformen
Ab dem Grundschulalter kann gezielt mit vereinfachten Regeln Volleyball gespielt werden.
Ball über die Schnur: Eine der besten Spielformen für Anfängerinnen und Anfänger.
Angepasste Regeln: Weniger komplex als Erwachsenen-Volleyball, zum Beispiel durch kleinere Felder.
Verschiedene Bälle: Leichtere Bälle helfen, die Techniken richtig zu erlernen.
Abwechslungsreiches Training: Neben Volleyball auch andere Sportarten wie Turnen oder Leichtathletik einbauen.
Jugendliche (12–17 Jahre): Technik & Wettkampftraining
Mit fortschreitendem Alter ähnelt das Training immer mehr dem von Erwachsenen, aber mit spezifischen Anpassungen.
Techniktraining mit gezielten Korrekturen wird wichtiger. Taktische Elemente werden eingeführt. Wettkampfsimulationen und Routinen helfen, sich an Turniere zu gewöhnen. Auch die psychologische Betreuung spielt eine große Rolle. Jugendliche beschäftigen sich nicht nur mit dem Sport, sondern auch mit Themen wie Selbstbewusstsein, Gruppendynamik und ersten Wettkampferfahrungen.
Camps und langfristige Entwicklung
Beachvolleyball-Camps sind eine fantastische Möglichkeit für Kinder und Jugendliche, sich weiterzuentwickeln. Wir bieten verschiedene Altersgruppen-Camps an.
CoolVolleys-Camps (7–12 Jahre): Einsteigerfreundlich mit viel Spiel und Spaß.
YouthBeach-Camps (12–17 Jahre): Anspruchsvolles Training mit Technik- und Taktikeinheiten.
Familien-Camps: Training für Eltern und Kinder parallel – perfekt für sportbegeisterte Familien.
In diesen Camps lernen Kinder und Jugendliche nicht nur Beachvolleyball, sondern auch wichtige soziale Fähigkeiten wie Teamwork, Verantwortung und Durchhaltevermögen. Besonders das Zusammenspiel in Gruppen sorgt für nachhaltige positive Erlebnisse.
Fazit: Warum Kinder- und Jugendtraining so wichtig ist
Als Trainerin oder Trainer hast du eine große Verantwortung. Ein gutes Training fördert nicht nur sportliche Fähigkeiten, sondern stärkt auch die persönliche Entwicklung der jungen Athletinnen und Athleten. Wer Beachvolleyball für Kinder und Jugendliche anbietet, gibt ihnen eine Erfahrung fürs Leben mit.
Wenn du Trainerin oder Trainer bist oder dein Kind für ein Beachvolleyball-Training anmelden möchtest, dann trage dich hier ein für weitere Tipps und Informationen.
Oder schreib uns – wir freuen uns auf den Austausch!
