Ein klarer Leitfaden von 4 bis 19 Jahren für Eltern und Coaches
Athletiktraining im Nachwuchsbereich sorgt immer wieder für Diskussionen. Für die einen ist es unverzichtbar, für andere ein Risiko. Dazwischen stehen Eltern und Coaches, die oft nicht wissen, was sinnvoll ist, wann man anfangen sollte und wie viel Training gut für Kinder und Jugendliche ist.
Dieser Artikel bringt Ordnung in das Thema. Er zeigt, wie Athletiktraining altersgerecht aufgebaut wird, warum es sicher ist – und warum es eine der wichtigsten Grundlagen für gesunde sportliche Entwicklung darstellt.

Inhalt
ToggleWas Athletiktraining im Nachwuchs wirklich bedeutet
Athletiktraining ist kein Synonym für Krafttraining mit Gewichten.
Und Krafttraining ist kein Selbstzweck.
Im Kinder- und Jugendbereich bedeutet Athletiktraining vor allem:
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den Körper stabil und belastbar machen
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koordinative Fähigkeiten entwickeln
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Bewegungen kontrollieren lernen
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die Grundlage für Sprungkraft, Schnelligkeit und Schlagkraft schaffen
Diese Fähigkeiten entstehen nicht plötzlich in der Pubertät. Sie entwickeln sich über viele Jahre – Schritt für Schritt.
Ist Athletiktraining für Kinder gefährlich?
Eine der größten Sorgen lautet:
Schadet Athletik- oder Krafttraining dem Wachstum?
Die Antwort der modernen Sportwissenschaft ist eindeutig: Nein.
Altersgerecht angeleitetes Athletiktraining:
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ist sicher
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stärkt Muskulatur, Sehnen und Bänder
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verbessert die Belastbarkeit des Körpers
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beugt Verletzungen vor
Entscheidend ist nicht das Alter, sondern:
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saubere Technik
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moderate Belastung
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schrittweise Progression
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qualifizierte Betreuung
Richtig umgesetzt schützt Athletiktraining Kinder und Jugendliche – es überfordert sie nicht.
Athletiktraining im Vorschulalter (4–6 Jahre)
Im Vorschulalter geht es nicht um Training im klassischen Sinn. Kinder haben ein hohes Bewegungsbedürfnis, eine kurze Konzentrationsspanne und wollen spielen.
Athletiktraining entsteht hier ausschließlich über Bewegung:
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Laufen, Springen, Rollen
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Balancieren, Klettern, Hängen
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Werfen, Fangen, Prellen
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kurze Schnelligkeits- und Reaktionsspiele
Kraft entwickelt sich automatisch durch Springen, Stützen und Klettern.
Gezielte Kraftübungen oder Belastungssteigerungen sind in diesem Alter weder nötig noch sinnvoll.
Athletiktraining im Grundschulalter (7–11 Jahre)
Zwischen 7 und 11 Jahren verändert sich die Qualität des Trainings. Kinder können jetzt:
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Anweisungen bewusster umsetzen
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Bewegungen gezielt wiederholen
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erste technische Muster sauber erlernen
Der Fokus liegt auf der Verbindung von Koordination, Technik und spielerischer Kräftigung.
Typische Inhalte:
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saubere Bewegungsmuster wie Kniebeuge, Ausfallschritt, Hüftstreckung
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Stütz- und Halteübungen (Plank, Seitstütz)
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Klettern, Hängen und Tragen
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Schnelligkeit: kurze Antritte, Richtungswechsel
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vielfältige Sprungformen
Leichte Kraftreize über Eigengewicht oder Medizinballspiele sind sinnvoll.
Schwere Lasten sind weiterhin nicht notwendig – Technik steht im Vordergrund.
Athletiktraining im Jugendalter (12–16 Jahre)
Das Jugendalter ist die sensibelste Phase. Wachstumsschübe, längere Hebel, steigende Trainingsumfänge und höheres Leistungsniveau treffen hier zusammen.
Athletiktraining ist jetzt kein Zusatz mehr, sondern Grundvoraussetzung.
Zentrale Inhalte zwischen 12 und 16 Jahren:
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konsequente Rumpfstabilität
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Körpergewichtstraining und einbeinige Übungen
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Technikschulung der Grundbewegungen für spätere Langhantelübungen
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Slingtrainer-Übungen
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Sprung- und Landetechnik
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leichte Schnellkraftreize
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gezieltes Schnelligkeitstraining
Das Ziel ist nicht maximale Kraft, sondern saubere Technik, Stabilität und Belastbarkeit, um Wachstumsschübe gesund zu überstehen.
Athletiktraining im späten Jugendalter (16–19 Jahre)
Zwischen 16 und 19 Jahren nähert sich das Athletiktraining zunehmend dem Erwachsenentraining an. Der Körper ist belastbarer, die Koordination stabiler und die Jugendlichen können Verantwortung für ihr Training übernehmen.
Jetzt wird systematisches Krafttraining sinnvoll.
Zentrale Schwerpunkte:
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Grundübungen mit freien Gewichten, insbesondere Kniebeugen
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Zugbewegungen für den oberen Rücken
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dauerhafte Rumpfstabilität
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Schulterstabilisation
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Schnellkrafttraining über Sprünge und Würfe
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Technikarbeit an Langhantelübungen wie Umsetzen oder Reißen
Die Belastung wird langsam gesteigert. Ziel ist nicht schneller Kraftzuwachs, sondern langfristige Leistungsfähigkeit und Verletzungsprävention.
Warum langfristiges Denken entscheidend ist
Athletiktraining ist kein kurzfristiges Projekt.
Es ist eine Entwicklung über viele Jahre.
Kinder und Jugendliche profitieren am meisten, wenn:
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früh vielseitige Bewegungen gelernt werden
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Technik immer vor Belastung steht
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Training altersgerecht dosiert wird
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Entwicklung wichtiger ist als kurzfristiger Erfolg
Genau dieses langfristige Denken fehlt im Nachwuchssport häufig – und genau hier setzt unsere Arbeit an.
Warum wir die Strandpost für Eltern & Jugendcoaches schreiben
Die Strandpost ist entstanden, um Eltern und Coaches regelmäßig mit fundierten, praxisnahen Inhalten zu unterstützen. Jede Ausgabe greift ein konkretes Thema auf, zum Beispiel:
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Athletiktraining nach Altersstufen
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Verletzungsprävention im Wachstum
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sinnvolle Trainingsumfänge
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Praxisbeispiele aus Camps und Kursen
-
sportwissenschaftliche Einordnung
Kurz, verständlich und direkt aus dem Trainingsalltag.
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Sportliche Grüße
Malte
