Hallo liebe Coaches, hier Malte Nagurski live aus Timmendorfer Strand.

Hier wohne ich mit meiner Frau und drei Kindern und einem Hund. Ich bin hauptberuflich als Lehrer, vor allen Dingen als Sportlehrer an einer Gemeinschaftsschule tätig und gebe eben nebenberuflich Beach Volleyball Training in Kursen und Camps.

 

Ich kann euch das Thema der heutigen Stunde besonders ans Herz legen, denn eine Sache kann ich sagen, nach nunmehr fast 20 Jahren im Geschäft, Training mit Kindern und Jugendlichen, das verschafft uns wirklich nachhaltiges in Anführungszeichen Trainerglück. Denn es gibt kaum etwas Schöneres, als einen ehemaligen Jugendspieler oder eine ehemalige Jugendspielerin zu treffen, die heutzutage dann erfolgreich ist im Sport vielleicht oder auch ansonsten im Leben. Und das ist mir in den letzten Tagen ganz häufig so gegangen, ob sie nun geheiratet haben, Kinder kriegen oder Lehrer geworden sind. Vor ein paar Tagen zum Beispiel habe ich mit dem neuen Bundestrainer Beach Volleyball für die U20 telefoniert und tatsächlich hatten wir Überschneidungspunkte, denn ich habe ihn damals beim U20 Lehrgang trainiert, als er noch ein junger Mann war.

 

Und lasst uns also starten mit Training mit Kindern und Jugendlichen. Wir haben folgende Dinge heute zu besprechen. Zunächst wird es eine ganze Zeit lang um Besonderheiten im Training mit Kindern und Jugendlichen gehen. Und dann um eine Altersklasse, die sicherlich nicht jeder Trainer schon einmal vorher trainiert hat. Dann geht es um das Sport im Vorschulalter mit Kindern zwischen vier und sechs Jahren. Dann geht es um Volleyball im Schulkindalter mit Kindern zwischen sieben bis elf Jahren und Volleyball mit Jugendlichen. Und da sollt ihr natürlich auch ein paar Einblicke bekommen darin, wie diese Arbeit so läuft.

 

Beginnen möchte ich mit Besonderheiten im Training mit Kindern. Kinder sind keine kleinen Erwachsenen. Diesen Satz haben sicherlich viele angehende Sportlehrerinnen und Sportlehrer schon einmal gehört. Was bedeutet das jetzt genau? Man könnte davon ausgehen, wenn man sonst eher erwachsene Sportler trainiert, dass man bei Kindern und Jugendlichen nur zum Beispiel die Hälfte der Trainingsumfänge gehen muss oder die Hälfte an Gewichten im Krafttraining gehen muss oder nur die Hälfte der Wiederholungszahlen am Balltraining. Aber so ist es leider nicht. Kinder sind nicht nur kleine Erwachsene, sondern bringen eine Reihe von Besonderheiten mit, die man im Auge behalten muss, indem man auch nicht vorbeikommt. Ansonsten melden einem die Kinder dies direkt zurück. Natürlich, Kinder sind selten psychologisch und physiologisch stabil. Sie befinden sich in einer stetigen Entwicklung. Ein Beispiel ist die Pubertät im Alter zwischen 12 und 18 Jahren. Manchmal auch früher, manchmal auch später. Und die physiologische Entwicklung, kann ich aus eigener Erfahrung nur berichten, hat manchmal zur Folge, dass man in einem Jahr bis zu 20 Zentimeter wächst und täglich im Training mit neuen Hebelverhältnissen des Körpers zu tun hat. Daraus ergeben sich im Training mit Kindern und Jugendlichen wirklich starke Unterschiede. Darüber, wie man mit den Kindern umzugehen hat und wie man Training vorbereiten muss und auch wie man Beachcamps insgesamt gestalten kann, damit alle Beteiligten glücklich daran sind. Kinder bewegen sich grundsätzlich etwas lieber als Erwachsene. Das ist natürlich nicht in jedem Fall so. Es gibt auch Kinder, die sich nicht gerne bewegen. Und es gibt Erwachsene, die sich die ganze Zeit gerne bewegen. Ich vermute mal, dass unter euch Coaches auch der ein oder andere dabei sein wird. Denn meistens trifft man solche Menschen im sportbegeisterten Publikum. Und das sind natürlich nun die Beachme Coaches zum Großteil. Ich denke auch ein paar Sportlehrer werden dabei sein. Ihr wisst, was ich meine. Wir bewegen uns auch meistens recht gerne. Insgesamt wird Belastung positiver empfunden. Das lässt sich durchaus sagen über Kinder und Jugendliche. Und ich kann aber auch sagen, es gibt natürlich auch das Gegenteil. Ich betreue an der Schule sogenannte Wahlpflichtunterrichtsstunden dreimal die Woche. Da haben Kinder, die früher auf Hauptschulniveau beschult wurden, dann dreimal die Woche Sportunterricht bei mir. Nicht ganz freiwillig gewählt haben sie das. Und da hat man natürlich auch häufig zum Beispiel 14, 15 jährige Mädels häufig, die dann einfach regelmäßig nicht mitmachen wollen beim Sport, weil sie sich nicht umziehen wollen. Weil sie ihre Tage haben oder weil sie ähnliche Problemchen haben. Da ist natürlich keine große Bereitschaft zu spüren, um Sport zu machen, um sich zu bewegen. Aber es gibt auch das Gegenteil. Wenn ihr mal die Chance habt, eine Gruppe zu trainieren oder überhaupt mal das Training zu sehen, von einer Gruppe mit Kindern, die so ab vier Jahre alt sind. Die grundsätzlich vielleicht noch nicht auf weiterführenden Schulen gehen. Also Kinder zwischen vier bis zehn Jahren. Was passiert, wenn diese Kinder in eine leere Turnhalle reingehen? Denkt mal darüber nach. Was passiert, wenn solche Kinder in eine Turnhalle reingehen? Setzen die sich auf eine Bank oder setzen die sich in die Mitte? Nein, ihr ahnt es schon. Das ist ganz klar. Die düsen durch die Halle. Wie der Wirbelwind rennen die erstmal herum. Wenn andere Kinder da sind, spielen sie schnell Fang. Wenn ein Ball da ist, schießen, werfen. Dann hauen sie diesen Ball durch die Halle und haben Spaß und freuen sich einfach, dass sie sich bewegen können. Die Belastbarkeit bei Kindern und Jugendlichen ist grundsätzlich anders als bei Erwachsenen. Und auch deutlich schwieriger. Belastungssteuerung kenne ich auch aus dem Beachvolleyball -Spitzentraining. Ich denke gerade an Sitzungen, die wir mit den OSP -Trainern früher am Olympiastütz von Hamburg -Schleswig -Holstein hatten. Da war der damalige Trainer Bernd Schlesinger immer sehr, sehr gut darin. Und da habe ich auch viel gelernt darin, langfristig Belastungssteuerung vorzugeben. Misha von Beachme und Markus Böckermann waren damals seine zu trainierenden Jungs. Da konnte man über drei Monate hinweg sehen, wie oft sie Balltraining hatten, welche Intensitäten dort dabei waren, wann Krafttraining war usw. Und ich bin mir sicher, dass Misha und Markus das auch ziemlich stark so gemacht haben, wie es da drauf stand. Denn das war gut geplant, das war sinnvoll und letztlich ja auch erfolgreich. Für Jugendliche kann man nicht immer so davon ausgehen, dass das auch alles so funktioniert, wie man das geplant hat. Man kann natürlich, wenn man ein fleißiger Trainer ist, drei Monate im Voraus planen, was man mit seinem Jugendteam machen möchte. Und das sollte man auch. Man sollte langfristig einen Plan haben, wie man Kinder und Jugendliche trainieren kann. Selbst wenn es nur um Spaß geht, aber auch besonders, wenn man Erfolge sportlicher Art mit den Kindern feiern möchte. Es ist halt schwierig. Psychologische Besonderheiten gibt es nun mal. Es kann sein, dass die fünfjährige Athletin, die in die Halle kommt, nennen wir sie mal Athletin, einfach an dem Tag keine Lust hat, sich zu bewegen. Weil ihr jemand den Lolli geklaut hat, weil sie nicht gut geschlafen hat nachts oder ähnliche Dinge. Der kannst du jetzt nicht sagen, laufe dreimal die Woche 20 Minuten im Kreis, um deine Ausdauer zu trainieren. Das wird sie einfach nicht tun, weil es sie nicht interessiert und weil sie auch gar keinen Sinn darin sieht. Ebenso habe ich schon beschrieben den Fall der pubertierenden Schülerin, die wenig Lust hat auf Sport. Der ist mit 15 Jahren dann auch nicht zu erzählen, dass sie nun dies und das machen muss, um ihr sportliches Leistungsmaximum mit 25 Jahren zu erreichen. Das ist ihr völlig egal. Vielleicht ist sie gerade unglücklich verliebt. Vielleicht hat sie einfach Bauchschmerzen oder was auch immer und keine Lust sich umzuziehen, weil die anderen Mädchen in der Umkleidekabine blöde Sprüche bringen. Dein Trainingsplan ist dann eben dahin, wenn du mit solchen Persönlichkeiten zu tun hast. Und das ist eben nicht selten mit Kindern und Jugendlichen, sondern die Regel. Überforderung ist auf jeden Fall zu vermeiden, gerade mit Kindern, die etwas neuer dabei sind. Die kommen nicht wieder, wenn sie nicht den Eindruck haben, dass sie es können. Denn Kinder kommen nicht immer so wie Erwachsene in ein Training, um sich zu verbessern. Das tun ja häufig Erwachsene, Leute, die einen Beachme -Kurs oder andere kommerzielle Beachvolleyball -Trainingsangebote nutzen. Die zahlen dafür Geld, um sich dann dort zu verbessern. Kinder tun das nicht immer. Auch Jugendliche tun das eher selten. Sondern die wollen vor allen Dingen zeigen, was sie drauf haben und machen Dinge gerne, die sie schon können. Unterforderung muss natürlich aber auch vermieden werden, denn Langeweile darf nicht aufkommen. Es ist gerade für kleinere Kinder besonders schwierig, irgendetwas mitzumachen, wenn sie sich langweilen. Die verlieren schnell die Aufmerksamkeit und machen eben andere Dinge. Klettern die Sprossenwand hoch und so weiter und so fort. Und auch bei Jugendlichen gilt das noch, die brauchen Action, die sie fordert. Und das ist eben auch genau die Schwierigkeit im Training mit Kindern und Jugendlichen. Da müssen wir gucken, dass wir genau die richtigen Regler drehen, um alle mitzunehmen. Entwicklungsphasen bei Kindern und Jugendlichen sind in vielen Fällen zutreffend. Zum Beispiel, dass die Pubertät bei den meisten mit zwölf anfängt. Das beinhaltet meistens, dass die Jungs dann mit 14, 15 Jahren einen deutlichen Wachstumsschub machen. Oder auch die Mädels schon mit 11, 12, 13 Jahren. Das kann aber auch in einigen Fällen früher oder später laufen. Trotzdem ist halt zu schauen, dass man zur richtigen Zeit das Richtige trainiert. Ihr habt vielleicht schon mal gehört, dass man Schnelligkeit und Koordination besonders gut verbessern kann in einem Alter ab 3, 4, 5 Jahren. Auch noch verbessern kann in diesem Alter. Später allerdings mit Erwachsenen nicht mehr allzu viel rausholen kann. Nur leichte Verbesserungen noch bei Schnelligkeit und Koordination erreichen kann. Da muss man eben schauen, was man in welchem Alter am besten trainieren kann und das möglichst mit in das Training aufnehmen. Kinder und Jugendliche wachsen in zwei Phasen am schnellsten. Die eine Phase habe ich schon angesprochen. Das ist die Pubertät. Kann ich nur als Beispiel bringen. Ich bin in die neunte Klasse gekommen. Da war ich 1 ,80 Meter groß. Ende der neunten Klasse war ich auch noch 1 ,80 Meter groß. In Mitte der zehnten Klasse war ich zwei Meter groß und habe mir, als ich zu spät in die Schule gekommen bin, dann auch noch publikumswirksam den Kopf an der zwei Meter hohen Tür gestoßen. 20 Zentimeter innerhalb von neun, zehn Monaten. Das war nur ein Beispiel. Da gibt es auch noch ganz andere Beispiele. Manche Leute wachsen noch schneller im Alter von 11, 12, 13, 14 Jahren. Diese Phase wird nur noch übertrumpft in puncto schnelles Körperwachstum in der Zeit als Baby. Also im ersten Lebensjahr. Nur da wächst man noch schneller. Und wie schon beschrieben ist das so, dass sich dadurch die Körperproportionen ständig verändern. Am Anfang der Pubertät wachsen die Hände und Füße und dann die Arme und Beine besonders schnell. Die Extremitäten werden also sehr sehr lang und führen dann ständig zu unterschiedlichen Hebeverhältnissen. Wie am Anfang schon angedeutet, ist das eben schwierig den Ball beim Schmetterschlagen in dem richtigen Abstand zu treffen, wenn dein Arm jedes Training ein Zentimeter lang ist. Das muss man mit einberechnen. Hinzu kommt auch, dass eventuell der Bewegungsapparat, Muskeln, Knochen usw. noch nicht auf die neuen Hebeverhältnisse eingestellt sind und ein bisschen Zeit der Anpassung brauchen. Zum Beispiel sich dann auch schneller Verletzungen zeigen oder einfach Schmerzen bei den Jugendlichen auftreten. Eine Schwierigkeit, die wir bei der Sichtung von Talenten haben oder eben auch bei der Einschätzung, wer mit wem in einer Gruppe trainiert, ist das biologische Alter. Ihr kennt das vielleicht aus eurer Zeit, wo ihr in die Pubertät gekommen seid. Da ist das so, dass manche Jungs schon mit 13 starken Bartwuchs haben. Naja, das ist ein bisschen zu früh. Vielleicht mit 15 starken Bartwuchs haben. Aber so wie bei mir zum Beispiel, lässt sowas immer etwas länger auf sich warten. Und man hat das dann erst mit 16 oder 17 Jahren mit allen Konsequenzen. Denn wer früher einen Bartwuchs hat, hat auch früher starke Muskeln, hat früher eine männliche Figur. Vielleicht auch, Klammer auf, ein bisschen der Schlag bei den Mädels. Und das hat auch psychologische Auswirkungen. Allerdings ist es so, dass jemand, der früher Muskelwachstum und Bartwachstum hat, auch schon früher fertig ist mit dem Wachstum. Und da ist genau das Problem, wenn wir nämlich Landesauswahlkader sichten, und das tun wir meistens in einem Alter, wo die Kinder 11, 12, 13 Jahre alt sind. Dann werden häufig Leute ausgewählt, gerade für eine Sportart Volleyball, wo Körpergröße sehr wichtig ist, die frühzeitig gewachsen sind, weil sie vielleicht einen früheren Wachstumsschub haben. Und im biologischen Alter schon etwas älter sind. Hinten raus aber, wenn die Kinder dann 18, 19, 20 sind, junge Erwachsene sind, kann es sein, dass sie dann gar nicht mehr so viel größer sind, als die anderen Jugendlichen, da diese später gewachsen sind. Das kann ich euch nur als Tipp geben, wenn ihr mal in die Situation kommt, dass ihr Jugendkader sichten müsst. Guckt euch die Leute genau an und schätzt ein, wie viel wachsen die noch, wie viel wachsen die nicht. Informiert euch darüber, da gibt es Bücher darüber und dann weiß man das zumindest. Das muss man den Jugendlichen nicht immer unbedingt genau sagen, ist ja auch manchmal ein unangenehmes Thema. Aber das ist auf jeden Fall wichtig zu wissen, dass das biologische Alter zu Leistungsunterschieden führen kann. Der jugendliche Stoffwechsel ist erhöht. Erhöht durch vermehrte Zellteilung, die eben dadurch entsteht, dass die Kinder wachsen. Ich denke, das ist logisch. Wer wächst, muss mehr Körperzellen produzieren als jemand, der nicht wächst. Irgendworaus muss das neue Längenwachstum, der neue Körper ja bestehen. Und deswegen ist insgesamt ein 30 Prozent erhöhter Grundumsatz im jugendlichen Stoffwechsel zu verzeichnen im Vergleich zum erwachsenen Stoffwechsel. Dazu gehört auch, dass wir pro Kilogramm Körpergewicht im Jugendalter 2 ,5 Gramm Eiweiß benötigen. Und das sind Werte, wie sie Gewichtheber oder andere Kraftsportler haben, inklusive aller Probleme. Dementsprechend muss auch Nahrung zugeführt werden. Und zwar nicht bitte nur Energydrinks und Maccles und Burger King. Sondern auch gerade mit jungen Leistungssportlern oder auch mit Kindern in einem Beachvolleyballcamp. Mit Jugendlichen in einem Beachvolleyballcamp, die da viel trainieren am Tag. Die müssen was ordentliches essen. Darauf müssen wir auch achten, weil sie das nicht immer selber hinkriegen. Auf jeden Fall müssen die genügend essen. Und wir müssen dafür sorgen, dass Kinder und Jugendliche regelmäßige Ruhepausen bekommen. Im Schnitt also vielleicht etwas längere Ruhepausen bekommen, als wir das mit Erwachsenen machen würden. Und auch hier ist häufig Unterstützung nötig. Die Kinder und Jugendlichen nehmen sich diese Ruhepause nicht immer, wie es halt vielleicht üblich sein sollte. Manche können das, manche nicht. Aber wenn es eben spannender ist, in der Ruhepause die ganze Zeit am Mädchenzimmer zu klopfen und dann wegzulaufen. Dann machen das eben manche Jugendliche einfach und vergessen dabei, dass ein regeneratives Mittagsschläfchen eigentlich sinnvoller wäre. Gerade für Beachvolleyball ist es wichtig, dass die Thermoregulation bei Kindern insgesamt anders funktioniert, als bei Erwachsenen. Und auf dem Foto sehen wir das. Das ist ein Foto, was mal auf Sylt aufgenommen wurde. Da spiele ich mit einem damals elfjährigen zusammen Beachvolleyball, der damals schon ziemlich prima spielen konnte. Heute müsste der junge Mann auch schon 17, 18 Jahre alt sein. Ich glaube, er ist Hamburger Meister oder zumindest Medaillengewinner schon gewesen. Man sieht, wir sind unterschiedlich groß. Und insgesamt kann man auch sagen, die Körperoberfläche ist im Verhältnis zum Körpergewicht deutlich kleiner bei Kindern. Und Kinder schwitzen später. Das ist wichtig, denn wenn sie zu lange in der Sonne sitzen, dann kriegen Kinder das etwas später mit und überhitzen. Bei uns Erwachsenen sieht man das schneller. Jemand, der einen starken Hitzebeachvolleyball gespielt hat, sieht dementsprechend auch meistens so aus. Sand klebt an ihm dran, er schwitzt. Thermoregulation läuft. Kinder haben es bei der Thermoregulation etwas schwieriger. Und wir müssen eben sehen, dass sie zwischendurch Schatten bekommen. Das ist beim Beach Me Kids and Youth Camp auf Sylt meistens gegeben. Da sind dann diese wunderschönen Zelte, die Misha, Olli, Fuxi und Per -Ole da hinstellen und ihre Leute. Die sind natürlich auch beim Erwachsenen Camp da, aber wir müssen die Jugendlichen dann auch aktiv dazu anhalten, dort den Schatten aufzusuchen, um eben zu schauen, dass sie da nicht überhitzen. Genauso, dass sie sich dort schützen, wenn es eben zu kalt ist, dass sie auch Anziehsachen dementsprechend mitnehmen. Das ist bei Jugendlichen nicht mehr ganz so schwerwiegend, da sie ja schon ähnliche Körperproportionen haben wie Erwachsene. Aber je jünger die Kinder sind, desto mehr sollten wir auch darauf achten. Auf dem Foto seht ihr einen 6 -Jährigen bei der Beachvolleyball -WM in Hamburg vor ein paar Jahren. Mein Sohn. Über diese Altersklasse 6 Jahre kann man folgendes sagen beim Thema Hirnentwicklung. Das finde ich ganz interessant, denn tatsächlich ist die Hirnentwicklung bei einem 6 -Jährigen schon zu 95 % abgeschlossen. Das heißt nicht, dass der jetzt schon alles an Erfahrung und Wissen gesammelt hat, was man später auch gesammelt hat. Aber die grundsätzlichen Hirnstrukturen sind da, um Reize zu verarbeiten, um koordinative Dinge zu tun. Und das Hirn ist also dem Körper, der in diesem Alter von sechs Jahren erst halb fertig gewachsen ist, deutlich voraus. Und das ist auch mit ein Grund dafür, dass Kinder einen großen, großen Wissensdurst haben. Große Lust haben, Dinge auszuprobieren, zu erfahren. Und auch ein Grund dafür, dass Kinder keinen Bock haben auf Langeweile. Wir müssen dafür sorgen, dass sie im Training zwar nicht überfordert werden. Das haben wir anfänglich ja schon gehört. Aber dass sie auch nicht unterfordert werden. Beispiel, wir müssen dafür sorgen, dass Zusatzaufgaben ins Training kommen. Wenn man mit Kindern, zum Beispiel mit Anfängerkindern, erstmal werfen und fangen oder vielleicht eine Volleyberührung über das Netz spielt, müssen Zusatzbewegungen reichen. Sie müssen zum Beispiel um Hütchen laufen, die hinterm Feld sind. Oder noch eine Sonderaufgabe mit ihrem Partner machen, abklatschen und so weiter, wenn Corona es zulässt. Und sehen, dass die Kinder in Action sind. Das ist ganz, ganz wichtig, damit die Kinder auch kognitiv entsprechend gefordert werden. Der starke Bewegungsdrang ist sicherlich sehr, sehr gut nutzbar, um mit Kindern Sport zu machen im Alter von vier bis sechs Jahren. Und darum geht es jetzt auch. Sport mit Kindern im Vorschulalter. Das ist die erste Stufe, mit der ich angefangen habe, mit Kindern Volleyball -ähnliche oder Ballschul -ähnliche Sachen zu machen. Den starken Bewegungsdrang, den kann man super nutzen. Das ist ja klar. Man hat meistens motivierte Teilnehmer in dieser Altersklasse, die Lust haben, etwas zu tun. Aber es gibt ein ganz großes Problem und das ist die Aufmerksamkeitsspannung. Bitte fangt nicht an, mit vier bis sechsjährigen Kindern, auch nicht mit etwas älteren Kindern, große Erklärungen von Technik und so weiter ins Training einzubauen. Ein bisschen vielleicht, aber bitte nicht fünf Minuten ein Reden der Trainer und die Kinder müssen in dieser Zeit zuhören. Das gelingt nur sehr, sehr wenigen Kindern, sich so lange zu konzentrieren auf etwas, was abstrakt ist, wie eine Volleyball – oder Beachvolleyball -Technik. Nein, die Ansagen von Trainern sollten eher kurz sein. Und es müssen auch deutlich schnellere Aktivitätenwechsel in die Trainingseinheiten oder in die Sportstunden oder wie auch immer man es nennen möchte, hinein. Also nicht eine halbe Stunde lang Annahmetrainieren und dann eine halbe Stunde lang Zuspieltrainieren, sondern wesentlich schneller wechseln. Vielleicht zehn Minuten, vielleicht 15 Minuten, je nachdem wie gut man die Kinder abholt und aktiviert kriegt. Aber es muss mehr Verschiedenes trainiert werden. Schon mal gehört habt ihr sicherlich alle, dass die Bewegungsangebote deutlich spielerischer sein sollen. Also Spiele rücken insgesamt in den Vordergrund gegenüber dem Techniktraining. Man kann ein bisschen Techniktraining machen, aber Spiele sollten im Vordergrund stehen und diese Spiele müssen wir dann so drehen und ändern, dass eben die Dinge, die wir trainieren wollen, dort zum Einsatz kommen. Dass Schnelligkeit und Koordination zu fördern sind, ist in diesem Fall Pflicht. Das machen Kinder auch gerne. Die spielen sehr gerne Staffelläufe, Koordinationsparcours und so weiter. Ich zeige nachher noch mal ein Foto davon. Aber das muss auf jeden Fall in jede Sportstunde mit Kindern im Kindergartenalter rein. Denn das ist jetzt genau die Zeit, wo wir Schnelligkeit und Koordination verbessern können. Ein Beispiel für meine Ballsportgruppe, die ich lange Jahre lang im Timmendorfer Strand gemacht habe, wie man mit Kindern im Vorschulalter Sport machen kann, ist eine Bewegungsgeschichte, die da heißt Insel der Tiere. Eine Bewegungsgeschichte, die heißt Insel der Tiere. Ihr werdet euch vielleicht wundern, was soll das jetzt hier? So etwas habt ihr vielleicht noch nie mit Beachme und Erwachsenentraining in Verbindung gebracht. Das ist auch richtig so. Das muss man auch nicht mit Erwachsenen machen. Aber Kinder brauchen Geschichten im Sportunterricht. Sie lieben Geschichten. Und das ist eine Geschichte, die ich über Jahre hinweg immer wieder zum Aufwärmen gemacht habe. Die Geschichte ist ganz einfach. Wir sind alle Piraten, die Strandpiraten. Wir fahren los mit einem großen Boot. Dabei sitzen wir tatsächlich auf dem Mattenwagen oder im Ring paddeln. Und dann klettert einer der Piraten in den Ausguck, steht einfach auf und hält Ausschau, was man so sieht. Er sieht dann immer eine Insel mit verschiedenen Tieren. Das kennen die Kinder schon so. Und dann darf er sich eine Tierart aussuchen, die wir mit auf unsere große Reise nehmen. Diese Reise wird dann natürlich über die ganze Sportstunde weiter gesponnen. Wir machen dann verschiedene Abenteuer zwischendurch. Aber bei der Insel der Tiere ist es dann so, dass die Kinder ein bestimmtes Tier nachahmen müssen, was auf dieser Insel ist. Und wie man sehen kann, mit dem blauen Ball, das ist dann ein Fänger. Der versucht dann zum Beispiel die Hunde, Katzen oder was auch immer abzuticken oder abzuwerfen. Die fallen dann in einen tiefen Schlaf. Und der Aufwecker oder der Zauberer mit dem roten Ball erweckt dann die schlafenden Tiere wieder auf. Und dann laufen sie durch die Halle. Praktisch ist das nur so etwas wie abticken oder fangen mit Bällen. Aber die Kinder finden die Bewegungsgeschichte super und es animiert sie immer wieder. Ich kann euch nur zu Bewegungsgeschichten raten, auch noch mit Grundschulkindern bis zur vierten, fünften Klasse ist das super. Nutzt das, um Kinder zu motivieren. Ein zweites Beispiel, was ich über lange Jahre immer wieder eingesetzt habe, Streit am Gartenzaun. Letztlich ist das in Trainersprache nur eine Ansammlung von verschiedenen Wurf, Schieß, Schlag, Spielen über ein flaches Netz. Ihr seht hier, ich habe da ein Netz aus Bänken und Kästen gebaut. Das hat den Vorteil, dass man den Ball unterdurch schießen oder werfen könnte. Denn in diesem Alter versuchen wir eben das Werfen, das Schlagen mit Schlägern, das Schießen, das Stoppen, das Passen. Oder auch das Schlagen von Wasserbällen und Volleyballen, ne nicht von Volleyballen, von Wasserbällen und Luftballons zu trainieren. Und auf der anderen Netzseite stehen Kegel. Ja, warum stehen da Kegel? Weil ich festgestellt habe, dass es schwierig ist, wenn Kindergartenkinder selber zählen müssen. Und wenn du viele Kinder in der Halle hast und viele solche Felder, dann kannst du nicht auf allen Feldern gleichzeitig stehen und für die Kinder zählen. Sie können es auch nur zum Teil selber oder Vergessenes oder Schummeln. Und wenn du Kegel bei jedem Feld reinstellst, dann zählen die quasi von selber. Es ist dann also Ziel, die Kegel alle umzuschmeißen. Die Geschichte dazu war, es gibt Streit über dem Gartenzaun. Es streiten sich eben zwei Familien. Einmal die Eichhörnchenfamilie und die meinetwegen Grabenfamilien. Und denen gefallen gegenseitig die Gartenzwerge nicht auf der anderen Seite. Und versuchen jetzt eben mit Nüssen und Bälle die Gartenzwerge auf der anderen Seite abzuwerfen. Das ist natürlich, wenn man das so erzählt, ein großer Quatsch. Aber probiert das mal aus. Kinder finden das super und denken sich dann auch schnell in solche Welten hinein. Und schmeißen dann eben mit Nüssen auf Gartenzwerge und sind dabei hochmotiviert. Schnelligkeitstraining und Koordinationstraining würde ich immer so durchführen, dass du es am Anfang als Staffellauf organisierst. Du kannst zum Beispiel zwei, drei Bänke nebeneinander hinstellen, sodass die Kinder sich darauf setzen können. Dann laufen sie schon mal nicht wild durch die Halle. Und baust dann eben Schnelligkeitsparcours auf, wo die Kinder zum Beispiel durch Stangen, Slalom laufen müssen. Und auch turnerische Elemente reinkommen. Damals haben wir zum Beispiel ganz viel Handstand und Ratschlag und so geübt. Und das können die Kinder machen als Staffellauf auf verschiedenste Art und Weise. Am liebsten immer mit Bällen, denn wir wollen ja irgendwann mal zum Volleyball kommen. Also nutzt die Möglichkeit ruhig und macht da Koordinationsparcours. Für Beachmeet, das habe ich schon vor ein, zwei Jahren mal vorgestellt, stelle ich mir das so vor, dass man auch Angebote für Familien machen könnte und damit vielleicht auch noch andere Zielgruppen erreichen kann. Man muss eben schauen, dass man die Kinder betreut im Vorschulalter, während die Eltern Training haben. Und das kann man so machen, dass man eben so ein paar verschiedene Sportangebote für die Kinder macht, die ich gerade schon gezeigt habe. Da braucht man sicherlich auch ein Zelt, wo die Kinder sich unterstellen können, wenn eben schlechtes Wetter ist oder es zu heiß ist. Und wenn man vormittags und nachmittags je zwei Stunden anbietet dafür, dass so die Kinder bespaßt werden, während die Eltern dann Training haben, müsste eigentlich die ganze Familie glücklich sein. Skischulen machen sowas schon seit langem. Wer von euch begeisterter Skifahrer ist, wird das wissen. Es gibt da Skischule, Kindergärten und Skischulen, die auch kleine Kinder betreuen. Da fahren die Kinder eben auch Ski zwischendurch. Aber es gibt auch, wie hier zu sehen, ein großes Maskottchen. Es wird eine Schneeballschlacht gemacht. Die Kinder fahren mit so Scootern durch die Gegend, sind also bespaßt. Und das wäre aus meiner Sicht auch eine Idee, die bei Beachme noch ein bisschen weiter vorangebracht werden kann, wenn sie nicht schon auf den Weg gebracht wurde. Das weiß ich. Was man noch so machen kann am Strand nebenbei. Du kannst ja nicht vier Stunden am Tag mit den Kindern Sport machen. Kannst du schon mit einigen. Einige haben dazu Lust, aber in der Regel müssen auch Pausenangebote rein. Da gibt es am Strand vielfältige Angebote. Die habe ich mir jetzt angeguckt. Abgeguckt beim Kinderclub, der hier in Niendorf, ein Teil von Timmerfestrand, immer so im Sommer angeboten wird. Dann malen die Kinder Steine mit Acrylfarben, machen Bilder mit buntem Sand und sammeln Muscheln. Und haben eben auch sportliche Aktivitäten zwischendurch. Aber das ist aus meiner Sicht ein guter Punkt, wie man die Kleinsten im Sand beschäftigt. Wenn die Kinder in die Schule kommen, sind sie meistens so sieben Jahre alt. Es geht jetzt hier bis zum Alter von elf Jahren. Das meint vor allen Dingen Kinder in der Grundschule, aber auch zum Teil Kinder in der fünften, sechsten Klasse. Eben vor der Pubertät ungefähr bis elf Jahre. Und das ist ein Alter, wo schon eine gesteigerte Konzentrationsfähigkeit auszumachen ist. Sie können dann jetzt langsam länger zuhören. Auch langsam etwas zielgerichteter trainieren. Es kommen nachher dann auch schon erste Wettkämpfe. U12 steht langsam an, wo man dann auch schon tatsächlich Volleyballtechniken trainieren kann. Zunächst natürlich nur in der Grobform. Und dazu gucken wir uns Techniken auch nur so an, dass sie erstmal grob vermittelt werden. Natürlich fallen uns allen hier erfahrenen Trainern zum Beispiel zum Thema Baggern mindestens zehn verschiedene Punkte ein, auf die man achten muss bei der Baggertechnik. Aber für Kinder musst du das runterbrechen und vor allen Dingen auch Metaphern benutzen. Oder irgendwelche Sprache und Bilder, die die Kinder sich merken können und verstehen. Also bitte erzähle Achtjährigen nicht da die 20 besten Tipps zum Baggern, sondern such dir die drei wichtigsten aus. Zum Beispiel Spielbrett groß. Dann zeigst du denen mit so einem Brett was. Das ist der Po -Motiv. Dann kannst du irgendwas mit Toilette dazu sagen. Das ist meistens auch ein bisschen lustig, kommt das an bei denen. Egal, Hauptsache sie merken sich das. Und dass sie den Ball früh spielen wollen zum Beispiel. Das wären so meine Vorschläge, auf was man da erstmal achtet. Es sollte auch auf keinen Fall nur Volleyball gespielt werden in diesem Alter. Man muss auch schauen, dass man mit Grundschulkindern und Kindern aus der Orientierungsstufe auch Angebote zulässt aus anderen Sportarten. Meine Traumvorstellung wäre immer, dass man mit einem Sportler, der später mal als Erwachsener Erfolg haben soll, schaut, dass der im Grundschulalter eben nicht nur Volleyball spielt. Das reicht, wenn er das ein oder zweimal die Woche macht. Aber wie schön wäre es denn, wenn er auch noch einmal die Woche Leichtathletik hätte. Einmal die Woche Turnen. Gerade die angehenden langen Kerls können die Körperspannung gut gebrauchen. Oder sogar Ballett und ähnliche Dinge. Denn das geht wirklich vielen Volleyballerinnen und Volleyballern später ab. Dass sie da eben ein Rhythmusgefühl, gute Geschmeidigkeit und so haben. Klar, aber wer geht schon freiwillig zum Ballett. Aber trotzdem ist es so, dass natürlich Elemente aus dem Turnen und aus der Leichtathletik mit in unser Sportangebot rein sollen. Wenn die Kinder nicht schon außerhalb vom Volleyball oder von der Ballschule solche Angebote haben. Das sollten wir auf jeden Fall unterstützen und notfalls eben selber auch mit aufnehmen ins Training. Also die Faustregel ist, je größer der Bewegungsschatz ist, je größer die Bewegungserfahrungen sind, die die Kinder vielleicht im Vorschulalter und im Grundschulalter erlangen, desto höher ist nachher die Spitze, die sie erreichen können. Wenn wir dann in einer Sportart uns später spezialisieren, desto leichter wird Perfektion in Techniken erreicht. Aber der Bewegungsschatz muss eben schon früh bereit angelegt werden. Im Alter von sieben bis elf Jahren wird Volleyballtraining möglich. Man kann Techniken trainieren und man kann auch Spielformen durchführen. Allerdings muss man die Regeln und das Material stark modifizieren. Was wir in jedem Fall brauchen, Materialtechnisch, und das ist auch für mich das Wichtigste, ist ein langes Netz. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Es fängt ganz einfach an mit einem Flatterband, was durch die Halle oder am Strand oder sonst wo gespannt wird. Das reicht meistens schon. Den Kindern ist das nicht besonders wichtig, dass ein perfektes Profi -Volleyballnetz da hängt. Die beschweren sich noch nicht so wie wir erfahrene Beachvolleyballer darüber, dass die Antenne ein bisschen nach innen steht oder das Netz etwas durchhängt. Völlig egal, Hauptsache ein langes Netz, damit wir, und das ist das Ziel des Ganzen, viele kleine Felder nebeneinander in die Halle oder den Sand kriegen. Felder von vier mal vier Meter ist nur so ein Beispiel, wie man ganz gut spielen kann, wenn die Kinder zwei gegen zwei oder auch eins gegen eins spielen. Es können auch kleinere Felder sein, je nach Spielform, die wir machen. Eher würde ich dazu tendieren, längere Felder als breitere Felder zu nehmen. Einfach aus dem praktischen Grund. Weil viele Breitfelder nicht gut nebeneinander in die Halle passen. Und mit vielen kleinen Feldern können wir dann nach dem Königsvolleyballprinzip oder ähnlichen Prinzipien spielen mit Auf – und Absteigen. Der Sieger steigt auf Richtung Champions League und der Verlierer steigt ab in Richtung Kreisliga und haben immer wieder Action und nach fünf bis zehn Minuten ein Wechsel des Gegners. Wir brauchen auch gerade für die kleineren Rundschulkinder leichtere Bälle. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ich habe wirklich alle schon ausprobiert, die es gibt. Vom Luftmatz über verschiedene Mikasa -Moltenbälle und so. Ich habe da meine Erfahrung gemacht. Wer da Tipps braucht, kann ich euch gerne beraten. Das ist ein bisschen komplizierter. Und ganz viele dieser Kinderbälle, die es im Angebot gibt, haben das Problem, dass sie zwar tatsächlich leicht sind, aber viel zu schnell kaputt gehen. Schreibt mir einfach, wenn ihr da Informationen braucht. Da kann ich euch dann ein paar Tipps geben, womit wir glücklich geworden sind. Die Regeln des Volleyballs bei 7 – bis 11 -Jährigen sind auf keinen Fall die richtigen Regeln von Beachvolleyball und schon gar nicht vom Hallenvolleyball. Beachvolleyball noch eher, weil es 2 gegen 2 ist. Mini -Volleyball -Regeln sind ja flexibel. Grundsätzlich wisst ihr, dass im U12 -Bereich so ähnlich wie Beachvolleyball gespielt wird, im 2 gegen 2 oder auf einem deutlich kleineren Feld. Aber mit Anfängern ist das noch viel zu kompliziert. Die Altersspanne von 7 bis 11 ist auch groß. Mit 7 -Jährigen spielt man meistens erstmal so Volleyball. Wenn sie denn überhaupt werfen und fangen können, sonst muss man das vorher noch üben, dann machen sie einmal den Ball fangen, zum Partner werfen, der wirft den Ball hoch. Und dann wird der dritte Ball über das Netz gebatscht, nenne ich das einfach. Vielleicht gepritscht oder gewaggert oder geschlagen. Aber das reicht dann schon, also so wie Ball über die Schnur, mit einer Volley -Technik über das Netz. Das ist so das Einsteigerspiel für Volleyball -Anfänger im Kinderalter. Wie geht man da vor mit Kindern und Jugendlichen? Das muss jetzt nicht nur für Kinder und Jugendliche sein, das kann man auch mit erwachsenen Anfängern machen. Ich würde immer vom Ball über die Schnur ausgehen, denn das können die meisten Leute in diesem Volleyball kommen. Sie können werfen und fangen. Dabei kannst du erstmal jeden dazu kriegen zu spielen. Ein 1 gegen 1 Ball über die Schnur geht immer. Da kommen die Kinder in Bewegung, trainieren gleich die Bewegung zum Ball und haben gleich schon mal ein bisschen Spaß und Erfolgserlebnisse am Anfang. Die ersten beiden Techniken, die ich einführen würde, wären dann das obere Zuspiel, weil es eben die erste Technik ist, mit der man den Ball dann relativ simpel über das Netz Volley gespielt kriegt. Und der Aufschlag von unten sollte auch relativ zeitnah eingeführt werden, solange er noch nicht eingeführt ist, da soll der Ball von unten über das Netz geworfen werden. Nicht von oben, weil das dann zu schwierig ist für die andere Seite, aber so von unten durch die Beine schwingend den Ball rüber werfen auf die andere Seite. Das ist eine gute Idee, den Ball ins Spiel zu bringen in diesen ersten Spielstunden. Im Lübecker Raum, im Ostholzsteiner Raum, haben sich ein paar Vereine zusammengeschlossen, um Volleyball für Kinder von sieben bis zwölf Jahren oder bis elf Jahren nach vorne zu bringen. Wir haben im letzten Jahr hier eine Beachvolleyball -Tour in der Region ins Leben gerufen. Da könnt ihr zwei Fotos sehen, das sind noch die kleiner besetzten Turniere gewesen. Wir hatten tatsächlich beim Abschlussturnier bei der Lübecker Turnerschaft 64 Kinder im September beim Beachvolleyball spielen. Die haben in drei Leistungsklassen gespielt. LK3, wie eben beschrieben, mit werfen, fangen, rüberbatschen. LK2 dann nur noch mit einmal fangen. Und LK1 war dann tatsächlich U12 ohne werfen und fangen, sondern einfach so nach möglichst Volleyball -Regeln, so gut es die Kinder eben können. Und das ist hier ein Riesenerfolg. Gerade wir haben viel Zulauf, Riesenzulauf im letzten Jahr gehabt in Sachen Volleyball. Und ich kann es euch nur empfehlen, wenn ihr da irgendwie Zugriff habt auf Beachvolleyball -Felder in der Nähe, versucht das mal. Auch Beachvolleyball -Turniere für Kinder kommen großartig an und machen viel Spaß. Und man findet da einfach auch viele neue Gesichter für die Vereinsarbeit. Wenn sieben bis elfjährige in Beachvolleyball -Camps sind, dann kommen sie dort selten alleine, sondern reisen mit ihrer Familie an. Das mag es auch geben, dass es von der Konkurrenz von Beach Medall Jugend -Camps gibt, Kinder -Camps gibt für sieben bis elfjährige. Trotzdem werden da meistens die Eltern dabei sein. Die trauen sich noch nicht, ihre Kinder alleine loszulassen. Deswegen sollte eben das familiengerecht gestaltet werden. Man muss dann sehen, dass die Kinder und Eltern Paralleltraining haben. Genauso wie ich das vorhin schon bei dieser Mini -Club -Idee geschildert habe, ist es für die Eltern eben wichtig, dass sie Zeit haben zum Trainieren. Das haben wir zum Beispiel vor zwei Jahren in Sirksdorf mal so gelöst, dass dann zumindest die Eltern nicht gleichzeitig Training hatten, sodass immer eine Mutter quasi auf ihr Kind aufpassen konnte, während der Papa Training hatte. Und wenn Mama dann in den Sand gestiegen ist, hat Papa auf das Kind aufgepasst. Das geht natürlich auch. Aber auch sehr nett ist es halt, wenn die Kinder betreut wären und in dem Fall eben schon Volleyball -Training hätten, wenn auch die Eltern Training haben. Dazu bräuchten wir eben auch entsprechendes Material im Sand. Langnetz, kleinere Felder und entsprechende Beachvolleybälle. Und vielleicht auch so ein Mini -Club -Angebot, wo dann auch ein paar andere Materialien noch da sind. Farben und irgendwelches Bastelzeug usw. Womit man dann die Kinder am Strand beschäftigen könnte. Und das ist ja immer mein Hinweis. Ich hoffe, dass das irgendwann auch mal hier Einzug hält. Ich probiere es selber dieses Jahr so ein bisschen in Diendorf an der Ostsee. Da hat mich die Gemeinde gefragt, ob ich sowas machen könnte. Ich teste das mal und versuche euch dann nächstes Jahr mal zu berichten, wie gut das geklappt hat. In Beachme -Camps auf Sylt haben wir diese Altersklasse 12 – bis 18 -jährige oder 17 -jährige Kinder. Manche davon waren auch schon 18, die dann zu den Beachvolleyball -Camps kommen. Die reisen in der Regel dann ohne Eltern an. Manche machen die Eltern parallel Urlaub. Aber natürlich wollen Jugendliche da ungern den ganzen Tag mit den Eltern hängen. Die haben da Riesenlust drauf, sich auf die Jugendgruppe einzulassen. Manchmal natürlich ein bisschen Angst vorher. Mit wem komme ich auf ein Zimmer? Das ist die entscheidendste Frage bei der ganzen Sache. Wir müssen einfach schauen, dass wir diesem jugendlichen Anspruch an viel Spaß und auch ein bisschen Beachvolleyball gerecht werden. Aber auch unsere Pflichten wahrnehmen, die wir dort haben als Beachvolleyball -Trainer in einem Jugendcamp. Das ist auch mein Hauptappell. Wenn ihr mit in ein Jugendcamp kommt, dann erwartet euch große Dankbarkeit der Jugendlichen. Und vielleicht sogar auch, wie ich anfangs geschildert habe, eine lebenslange Verbundenheit. Weil man den Kindern wirklich viel mitgeben kann. Weil man den Jugendlichen viel mitgeben kann. Aber wir müssen auch schauen, dass einfach alle lebend wieder aus der Nordsee rauskommen. Und das ist jedes Jahr ein großes Problem. Die Sogwirkung der vom Wind aufgebrauchten Nordsee ist enorm. Und die Jugendlichen wollen natürlich immer baden gehen, wenn das Wetter schön ist. Und das sollen sie ja eigentlich auch. Die müssen ja vorher auch so einen Wisch mitbringen, wo sie ihre Schwimmfähigkeit belegen. Trotzdem ist das ein heikles Thema. Wir achten da immer sehr penibel drauf, dass sie dann zumindest unter unserer Aufsicht und auch noch unter der Aufsicht der DLRG am richtigen Strand baden gehen können. Und sind da wirklich sehr wachsam und gucken, dass da alle rauskommen und wieder gesund kommen. Denn das darf einfach nicht passieren, dass da ein Jugendlicher Schaden nimmt. Auch wenn sie es selber wollen, müssen wir sie manchmal halt ein bisschen bremsen dabei. Das gilt natürlich nicht nur fürs Baden, das gilt auch für Abendveranstaltungen. Kein Alkohol, versteht sich von selbst, kein Rauchen, Nachtruhe und so. Das muss man eben überwachen. Und das ist auch, um es jetzt negativ zu sagen, vielleicht auch tatsächlich eine Sache, die an Jugendcamps ein bisschen anstrengender ist. Man muss eben den ganzen Tag über Aufsichtspflicht leisten. Auch mal das ein oder andere Problemchen lösen, was vielleicht in einem Erwachsenencamp nicht aufkommt. Das lösen die ja meistens selber. Aber trotzdem, ich sage es entsteht auch immer wieder viel Spaß und gute Gruppenzusammengehörigkeit. Und viele von den jungen Leuten sieht man dann später auch wieder. Vielleicht kommen sie selber in Beachvolleyballcamps von Beachme. Und geben einem einfach viel für das ganze Leben. Wie machst du jetzt das Training mit Jugendlichen? Mit 12 -Jährigen ist es natürlich noch eher so am Kindertraining orientiert, wie ich es gerade schon die ganze Zeit erläutert habe. Aber gerade mit fortgeschrittenen Jugendlichen, die eher schon so 14, 15, 16, 17 sind, kann man sich dann immer mehr dahingehend orientieren. Dass man trainiert wie mit Erwachsenen. Und das macht das Training dann auch ein bisschen leichter. Was natürlich nicht leichter wird, ist das ganze Thema der psychologischen Belastbarkeit. Jugendliche haben eben nicht immer nur im Kopf in einem Beachvolleyballcamp sich sportlich zu verbessern. Sondern haben eben auch alles andere im Kopf. Wie komme ich bei einem anderen Geschlecht an? Was ist dies und das usw. zu tun? Das haben natürlich auch Erwachsene, ich weiß. Aber das ist eben bei Jugendlichen manchmal etwas schwieriger noch einzuschätzen. Und da muss man auch aus meiner Sicht als Trainerteam gut zusammenarbeiten, im Gespräch bleiben. Zu schauen, wer hat da wirklich Probleme? Wen muss man eher in Ruhe lassen? Wen muss man auch mal fragen? Wie geht es dir eigentlich gerade? Das ist beim Jugendcamp sicher noch ein bisschen wichtiger als bei den Erwachsenen. Ich kenne Jugend -Trainingslager vor allen Dingen aus der Zeit, als ich Landesauswahl -Trainer beim SAVV war. Da haben wir zum Beispiel in den Sommerferien immer so drei – bis viertägige Trainingslager in Kiel -Schilksee gemacht. Um uns zum Beispiel auf den Bundespokal Beachvolleyball vorzubereiten. Oder die U17 -DM, die U18 -DM usw. Mein Tipp ist, dass man solche Trainingslager, wo man auch mal mehr Zeit im Training hat. Nicht nur zwei Stunden, so am Tag wie sonst üblich. Dass man die auch nutzt, um sich vor allen Dingen mit Wettkampfroutinen zu beschäftigen. Denn es zeigt sich eben, dass Jugendliche, die deutschen Meister im Bundespokal werden, eher die sind, die schon ein bisschen Wettkampf – und Spielerfahrung haben. Das ist eben häufig so, dass Jugendliche im U17 -Bereich noch nicht so viele Turniere gespielt haben. Weil es einfach nicht so viele gibt und das auch meist nicht so kontrolliert durchgeführt wird. Aber es bietet sich einfach an, Teams darin zu bestärken, dass sie sich im Wettkampfroutinen aneignen. Wann wärmt man sich auf? Wann läuft man? Wann macht man Laufschule? Wann ist Kräftigung? Wie viele Minuten vor dem Spiel ist man am Court? Wann macht man Pausen? Das kann man in solchen Trainingslagern, die wirklich auf Leistungsvolleyball abzielen, super entwickeln. Und man kann auch die Zeit nutzen, um auf Dinge einzugehen, für die man sonst nicht so viel Zeit hat. In Theorieeinheiten, um Gottes Willen nicht so lange. Keine zweistündigen Theorieeinheiten noch am Abend des Trainingslagers, da schlafen die auch ein. Aber es ist schon auch noch Zeit, über Windspiel zu reden, über Feldabwehrpositionen usw. Und meiner Erfahrung nach saugen Jugendliche, die auch wirklich interessiert daran sind, Beachvolleyball als Leistungssport zu machen, solche Einheiten auch auf. Und zumindest so häppchenweise kann man das dort verabreichen. Der Spaß soll natürlich auch nicht zu kurz kommen. Ihr seht da auf dem Foto ein Bild, dass wir auch Schnelligkeit trainiert haben und es war einfach so heiß im Sommer. Da haben wir dann auch den Sprint einfach mal am flachen Wasser gemacht und uns für das Foto da verschiedene Posen hingestellt. Einige der Spieler dort kennt man vielleicht noch. Leon Kürzinger gibt es heute immer noch mal auf der deutschen Tour und auch auf der Kaderliste des DVVs zu sehen. Beziehungsweise sind da einige Regionalligaspielerinnen und Spieler und auch ein zweitliger Regionaleingreifer zu sehen, die heute noch im Volleyball recht erfolgreich sind. Das Kids and Youth Beachvolleyball Camp von Beach Me of Sylt hat mittlerweile schon Tradition. Ich habe es ja nicht erfunden. Das haben schon Misha und Olli erfunden. Aber ich fühle mich mittlerweile sehr, sehr zugehörig. Ich glaube, ich fahre jetzt schon zum fünften Mal mit oder sechsten Mal. Ich weiß es nicht genau. Die Sache ist mir sehr ins Herz gewachsen. Ich kann es euch wirklich empfehlen, da mal mitzukommen. Man lernt da immer eine Menge über sich selbst als Trainer und über auch Jugendliche. Wir haben ein sehr, sehr mittlerweile ausgeklügeltes Rahmenprogramm, was über die Jahre hin gewachsen ist. Und was letztes Jahr auch noch mal vor allen Dingen durch die Unterstützung von Per Ole und Larissa und altgedienten Coaches wie Elli und Moritz und Olaf entstanden ist. Da ist halt jeden Abend auch noch was los. Und das sollte man auch machen. Das war in Corona -Zeiten jetzt ein bisschen schwieriger. Aber bei erwachsenen Camps ist es vielleicht nicht unbedingt nötig, dass immer abends ein Rahmenprogramm angeboten wird. Das ist auch nett. Aber bei Jugendlichen muss man eigentlich immer noch abends fast immer was machen. Was kann man machen? Wir haben Abende am Strand organisiert, wo dann Frisbee -Turnier gespielt wird oder dieses Wikinger -Schach gemacht wird. Dann natürlich das Tischtennis -Turnier. Das hat glaube ich Misha mal erfunden. Das muss auch jedes Jahr wieder sein, wenn wir dann in diese Halle da rein dürfen. Und Disco -Abend ist ein bisschen verpönt, weil das immer ein bisschen nervt, die Kinder abends dann noch ins Bett zu kriegen. Aber was auf jeden Fall ein riesen Highlight immer ist, ist der Gruppen -Rallye -Abend, wo die verschiedenen Gruppen dann zusammen Aufgaben lösen müssen, die wir uns überlegen. Zum Beispiel im letzten Jahr mussten sie dann auch ein Lied, eine Geschichte erzählen und tanzen zu einem Lied. Da sind tolle Sachen daraus gekommen. Sie müssen Rätsel lösen und irgendwelche Geschicklichkeitsaufgaben lösen und so. Das ist immer ein Riesenspaß und dieser Gruppen -Abend, der Rallye -Abend ist immer ein Riesenspieler -Abend und so weiter. Man muss sich also ein bisschen das überlegen, wie auf einer Klassenfahrt auch, dass man die Jugendlichen auch dann eben den ganzen Tag über beschäftigt kriegt. Also guckt euch das mal an und kommt mal mit nach Sylt mit den Jugendlichen. Vielen Dank, hier winke ich euch auf dem Bild bei einer Schnelligkeitsübung. Ich bin rückwärts zu den Jugendlichen gedreht und hinter mir rennen gerade 50 Kinder zu meinen Zeichnen hin und her. Das ist das kleine Glück eines Jugendtrainers, die anderen Coaches sitzen alle vor mir und deswegen lache ich auch gerade und gucke zu. Da horchen sie mal alle wunderbar, die Kinderlein. Also nochmal, ich kann es euch nur ans Herz legen. Kinder – und Jugendtraining ist eine Wissenschaft für sich aus meiner Meinung nach, aber ist tierisch interessant. Gibt euch wirklich manchmal Kontakte für Lebenszeit, eine Menge Freude, auch eine Menge Dankbarkeit und ist einfach eine interessante Sache. Es ist vielleicht aus meiner Sicht manchmal sogar noch mehr wert, mit einem Jugendlichen die Deutsche Meisterschaft um 17 oder 18 zu holen, der vielleicht vorher noch keinen Volleyball spielen konnte, als irgendwen, der eh schon gut ist, nochmal ein bisschen besser zu machen. Es ist eine spannende Sache. Wenn ihr was darüber besprechen wollt, kontaktiert mich gerne. Malte Nagurski mein Name. Ihr findet mich da überall, entweder über Beachme oder auch im Internet, wenn ihr das googelt. Ich freue mich über Austausch. Ich freue mich auch, wenn ihr mir von euren Erlebnissen berichtet. Denn man lernt nie aus beim Beachvolleyball -Training mit Jugendlichen und Kindern. Sagt mir Bescheid, wenn ihr was dazu zu sagen habt. Danke, dass ihr mir zugehört habt. Tschüss.